Samstag, 23. Juli 2011

Von Tauranga in die Hauptstadt

Die Überschrift sagt es schon und angekündigt habe ich es ja auch: Ich bin von Tauranga nach Wellington gefahren. Naja, ich bin gefahren worden. Die Fahrt war eigentlich die ganze Zeit über spannend. Bis auf die erste Stunde, weil ich da nochmal geschlafen habe. Bin ja um halb sechs aufgestanden. Landschaftlich war es die Fahrt auf jeden Fall wert. Wir sind über die DesertRoud gefahren. Im Winter ist die schon mal gesperrt, weil es dort dann Schnee und vor allem Glatteis geben kann, aber wir hatten Glück. Sie war offen und nur am Straßenrad in den Hügeln hingen manchmal Eiszapfen. Wir sind an zwei Baustellen vorbei gekommen an denen an jedem Ende jeweils eine Person in Warnweste stand mit einem Schild auf dem auf der einen Seite „Stop“ und auf der anderen Seite „Go“ stand. Diese beiden Personen hatten nichts anderes zu tun, als sich er Funk abzusprechen und in regelmäßigen Abständen diese Schilder um zu drehen. Das zu sehen ist schon sehr drollig, vor allem, wenn man aus Deutschland nur die sehr unpersönlichen Baustellenampeln kennt, die ja eigentlich immer nur rot sind.
Als ich hier im Hostel angekommen war, war ich dann über drei Dinge sehr froh. Zum einen war es in dem Zimmer hier doch deutlich wärmer, als draußen und zum anderen sind hier die Bettdecken auch viel Dicker. Außerdem ist die Matratze bequem. In dem Hostel in Tauranga war so ein Metallgitter oder auch Feder (ich weiß es nicht genau) und man musste immer gucken, dass, wenn man auf der Seite liegt, nicht mit den Hüftknochen auf so einem Metallteil sondern immer dazwischen liegt. Hier ist die Matratze zum Glück bequem. Außerdem hat das Hostel morgens kostenlos Frühstück und kostenlosen Internetzugang. Allerdings ist es auch etwas teurer als in Tauranga, weil ich hier eben nicht in einer „Stadt“ kleiner als Wuppertal bin sondern in der Hauptstadt, die zwar immer noch kleiner ist als Auckland, aber eben trotzdem groß. und was die Preise in ein paar Wochen noch in die Höhe treiben wird ist etwas, was in Deutschland nur wenige wissen und ich auch nicht wusste bevor ich hier her kam. Vom 9. September bis zum 23. Oktober findet hier in Neuseeland die Rugbyweltmeisteschaft statt. Aber eigentlich möchte ich trotzdem gerne noch etwas in Wellington bleiben. Das Hostel ist ganz nett und wenn ich hier einen Job finde, dann kann ich auch durchaus zwei Monate hier bleiben. Mit meinem Zimmer habe ich wie in Tauranga auch mal wieder einen echten Glücksgriff gehabt. Sowohl in Tauranga als auch hier im sechserzimmer sind außer mir nur männliche Wesen. Und eins kann ich jetzt mit Sicherheit sagen: Es ist nicht nur ein Gerücht, das Männer (zumindest die meisten) keine Ordnung halten können. Es ist so. In diesem Zimmer ist es noch schlimmer als in Tauranga. Eben kam der Hostelbesitzer um hier einmal durch zu saugen und stellte mit einem Blick fest, das er eigendlich nur den Bereich kurz hinter der Tür saugen konnte, da hier auf dem Restlichen Boden in regelmäßigen Abständen Taschen, Schuhe (gerne auch einzelne), Socken (ebenfalls auch einzelne), Hosen, T-Shirts, Pullover, Jacken, Hüllen für Kontaktlinsen, Handys, Laptops, Plastiktüten, Stifte, Geldbörsen (gestern auch eine Kreditkarte von einem der männlichen Wesen hier), Handtücher, Skateboards, Bücher, Trommeln (zugegeben, die gehört mir, aber irgendwo muss sie ja stehen)... herumliegen. Ich komme mir ein bisschen so vor als wäre ich in ein Jungenzimmer eingezogen (was ja auch irgendwo der Wahrheit entspricht). Aber wenigstens sind meine Mitbewohner alle nett. Bis auf den Iren, der zwar auch einen netten Eindruck macht, aber an Konversation nicht so sehr interessiert zu seien scheint.
Hier ist jetzt gerade Mittag und das verleitet zu der Überlegung vielleicht mal raus zu gehen um einen Job zu suchen oder ins Museum zu gehen. Aber (was mir dann doch wieder sehr ein Gefühl von Heimat gibt) es regnet hier und im Gegensatz zu Wuppertal habe ich keinen Regenschirm. Aber alles was ich hier kaufe muss ich später entweder mit mir herumschleppen oder weitergeben. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf gucke ich mir immer die Buchläden an. In Tauranga habe ich aber auch einen Buchladen gesehen, der sowohl Bücher verkauft hat, als auch welche von Kunden gekauft hat oder angeboten hat, dass man seine schon gelesenen Bücher gegen andere schon gelesene Bücher in der Bücherei eintauschen kann.

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